Fragen und Antworten rund um die Prostata

Hat die Prostata etwas mit der Potenz zu tun?

Die Prostata als Drüse hat nichts mit Sexualleben, Potenz oder Erektion zu tun. Daran sind nur die feinen Nervenbündel direkt hinter der Prostata beteiligt. Die Prostata ist durch das Sekret, das sie abgibt für die Überlebensfähigkeit und Beweglichkeit des Samens notwendig. Man braucht sie also, wenn man sich Nachwuchs wünscht.

Weshalb kommt es in der zweiten Lebenshälfte so häufig zu Prostataerkrankungen?

Männer spüren ihre „Wechseljahre“ weniger als Frauen, aber eine hormonelle Umstellung kennt auch der männliche Körper. Diese Hormonumstellung ist einer der Gründe dafür, dass die Prostata ab 50 bei etwa der Hälfte der Männer zu wachsen beginnt.

Schützt häufiger Sex vor Prostatabeschwerden?

Das lässt sich wissenschaftlich nicht beweisen. Es gibt keine verlässlichen Daten, die besagen, dass häufiger Verkehr vor einer gutartigen Prostatavergrösserung oder vor Prostatakrebs schützt.

Was hat der Orgasmus mit dem PSA-Test zu tun?

Wer ein oder zwei Tage vor dem PSA-Test einen Samenerguss hatte, dessen PSA-Wert kann fälschlicherweise zu hoch sein. Also zwei Tage vor dem Test kein Sex.

Was ist zuverlässiger, der PSA-Test oder die rektale Untersuchung?

Der PSA-Test ist zuverlässiger. Das rektale Abtasten der Prostata durch den Darm ist eine unzuverlässigere Methode. Sie ist stark abhängig von der Erfahrung des Arztes und nicht jeder Prostatakrebs lässt sich ertasten.

Haben Potenzstörungen mit der Prostata zu tun?

Nein, Potenzstörungen haben nichts mit der Prostata zu tun. Im Alter nimmt der Sexualtrieb der meisten Männer naturgemäss und aus verschiedenen Gründen ab. Mit etwa 50 geht die Produktion des Männlichkeitshormons Testosteron zurück. Potenzstörungen können zudem mit der Hirnanhangdrüse oder einer Störung der Schilddrüsenfunktion zusammenhängen. Oder es liegt eine Erkrankung der Blutgefässe vor. Durch Ablagerungen verengte Blutgefässe verhindern, dass genügend Blut in den Penis gelangt. Insofern können Erektionsstörungen auch ein Hinweis auf latente Probleme mit verengten Herzkranzgefässen sein.

Wie viele Männer sorgen vor?

Antworten auf die Frage: «Wann ist die Prostata-Vorsorge-Untersuchung bei Ihnen das letzte Mal durchgeführt worden?» (in Prozent der gesamten Altersgruppe).

Altersgruppe (Jahre) In den letzten 12 Monaten Vor mehr als 12 Monaten Noch nie
45–54 16.8 17.7 65.4
55–64 32.3 26.6 41.1
65–74 36.8 36.0 27.1
75 und älter 30.1 44.1 25.9
Total 23.4 24.2 52.4

Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweizerische Gesundheitsbefragung 2002.

Bei der letzten Befragung 2012 wurde diese Frage nicht mehr gestellt. Aktuellste Angabe ist in Gesundheitsstatisktik 2012 vom BfS: «Im Jahr 2007 gaben 25% der 50- bis 74-jährigen Männer an, in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung eine solche Untersuchung durchgeführt zu haben,79% davon zwecks Früherkennung, ohne dass Symptome vorlagen.»

Mehr als die Hälfte aller Männer über 45 in der Schweiz, hat noch nie eine Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung machen lassen! Aus der Befragung geht nicht hervor, welche Art von Untersuchung die Männer machen liessen (PSA-Test und/oder rektales Abtasten) und wie oft die Untersuchungen durchgeführt wurden.

 

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